Im stillen Raum des Operationssaals beugte sich Dr. Philipp Brentano über die Akte des nächsten Patienten. Anne, seine Assistentin, stand neben ihm, ihre Augen entschlossen, aber mit einem Hauch von Anspannung. Früher hatten sie einen ernsten Konflikt, und heute war das erste Mal, dass sie wieder zusammenarbeiteten. Anne durchbrach die Stille: „Wir hatten keinen guten Start. Aber ich denke, wenn wir beide uns bemühen, können wir gut zusammenarbeiten. Philipp zögerte einen Moment, bevor er langsam nickte. In Ordnung. Sehen wir es als einen Neuanfang.
Die Operation verlief reibungslos – ein Erfolg nicht nur aus medizinischer Sicht, sondern auch als Fortschritt in ihrer Zusammenarbeit. Als alles vorbei war, lächelte Anne und sagte: „Danke, dass Sie mir Ihr Vertrauen geschenkt haben.“ Philipp nickte nur leicht, seine Augen weniger kühl als zuvor. Doch die Ruhe währte nicht lange. Ein Notfall wurde eingeliefert: Frank Schmidt, ein alter Freund von Philipp aus dem Boxclub. Er hatte sich bei einem Sturz im Kampf schwer am Kopf verletzt.
Als Philipp Franks Zustand untersuchte, runzelte er die Stirn. „Du bleibst über Nacht zur Beobachtung. Frank verzog das Gesicht. „Komm schon, ich bin in Ordnung. Das ist nur eine kleine Verletzung. Keine Diskussion. Du bleibst hier, und ich werde sicherstellen, dass nichts Ernstes passiert. An diesem Abend, als Philipp ins Krankenzimmer zurückkehrte, war er überrascht, Anne neben Franks Bett zu sehen. Sie unterhielt sich freundlich mit ihm. Ist er ein Freund von Ihnen?“ fragte Anne, als sie Philipp bemerkte.
Philipp nickte. „Ja. Wir haben früher zusammen im Boxclub trainiert. Aber irgendwann haben sich unsere Wege getrennt. Anne lächelte leicht. „Es scheint, als hätten die Menschen hier im Krankenhaus oft eine Verbindung zueinander – ob innerhalb oder außerhalb der Arbeit.“
Philipp sah sie an, seine Augen erstmals entspannt und freundlich. Vielleicht würde ihre Zusammenarbeit nicht nur auf die Arbeit beschränkt bleiben, sondern zu einer respektvollen Kollegialität heranwachsen. Draußen warfen die gedämpften Lichter des Krankenhauses ein warmes Leuchten auf die langen Flure. An diesem Ort wurden nicht nur Körper geheilt, sondern auch Beziehungen wiederhergestellt.