In der Sachsenklinik behandelt Dr. Martin Stein gemeinsam mit seinen Kollegen einen komplizierten Fall. Luis, ein kleiner Junge, wird immer wieder mit schwer einzuordnenden Symptomen wie Bauchschmerzen und starkem Husten in die Klinik gebracht. Seine Mutter, Frau Bender, zeigt außergewöhnlich großes Interesse an seinem Gesundheitszustand und konsultiert regelmäßig verschiedene Ärzte. An einem stressigen Morgen wird Luis erneut in die Notaufnahme gebracht, diesmal mit heftigen Bauchschmerzen. Frau Bender ist äußerst besorgt und besteht darauf, dass ihr Sohn möglicherweise an einer Blinddarmentzündung leidet. Nach gründlicher Untersuchung kann Dr. Stein jedoch keinen eindeutigen Hinweis auf eine operative Notwendigkeit finden. Während der Untersuchung schaut Luis immer wieder zu seiner Mutter, bevor er die Fragen des Arztes beantwortet. Dieses Verhalten fällt Dr. Stein auf und macht ihn stutzig: Der Junge scheint stark von der Anwesenheit seiner Mutter beeinflusst zu sein.
Während Dr. Stein und Dr. Kathrin Globisch die Untersuchungsergebnisse durchgehen, beginnen sie, Frau Benders Verhalten zu hinterfragen. Luis’ Krankenhausaufenthalte folgen immer einem ähnlichen Muster: Die Symptome werden detailliert beschrieben, doch die Untersuchungsergebnisse zeigen keine ernsthaften Probleme. Das Team beginnt zu vermuten, dass es sich um ein Fall des Münchhausen-Stellvertreter-Syndroms handeln könnte – eine psychische Störung, bei der eine Person die Krankheit eines anderen absichtlich hervorruft oder übertreibt, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Dr. Stein beschließt, Frau Bender direkt auf ihren Verdacht anzusprechen. Zunächst streitet sie alles ab. Doch als er sie auf ihr umfassendes medizinisches Wissen aus ihrer Tätigkeit als Altenpflegerin anspricht, bricht sie schließlich in Tränen aus. Frau Bender gibt zu, dass sie sich seit der Trennung von ihrem Mann verlassen fühlt und nur in der Fürsorge für Luis einen Sinn im Leben findet.
Er ist mein Ein und Alles”, gesteht sie unter Tränen. Ich wollte ihm nie schaden, aber ich habe solche Angst, ihn zu verlieren. Nach dem Gespräch stimmt Frau Bender einer psychologischen Unterstützung zu und willigt ein, an einem Therapieprogramm teilzunehmen, um ihre emotionalen Probleme zu bewältigen. Es wird bestätigt, dass Luis keine ernsthafte Erkrankung hat. Sein Vater holt ihn ab und verspricht, gemeinsam mit Frau Bender besser für ihn zu sorgen. Im Büro sitzt Dr. Stein nachdenklich. Kathrin kommt hinzu und sagt: “Manchmal ist es schwieriger, eine Familie zu heilen, als einen Patienten. Er nickt, erleichtert, dass sie Luis und seiner Mutter geholfen haben, einen neuen Weg einzuschlagen.