Dichter Schnee bedeckte Berlin, die Schneeflocken schmolzen sanft auf Pauls Schultern. Er stand vor Alicias Wohnung, voller Zweifel. Das tiefe Vertrauen, das er in sie gesetzt hatte, wankte nun heftig. Das Bild von Alicia, die herzlich mit Carlos sprach und lachte, verfolgte ihn und ließ sein Herz sich anfühlen, als würde es von jemandem zusammengepresst. Die Erinnerung an die glücklichen Tage mit Alicia ließ Paul sich wie in einem Labyrinth verirrt fühlen. Er liebte Alicia, liebte sogar ihre Fehler. Doch der Zweifel, wie eine gefräßige Raupe, nagte an dieser Liebe. Er konnte Lügen nicht vergeben, selbst wenn es nur ein Verdacht war.
Die Tür öffnete sich, und Alicia erschien überrascht vor ihm. Ihre Augen glänzten, konnten aber ihre Besorgnis nicht verbergen. Paul sah tief in ihre Augen, suchte nach einer Antwort. Er wollte, dass sie es erklärte, wollte, dass sie bewies, dass er falsch lag.„Ich … ich wusste nicht, dass du hierherkommst“, stotterte Alicia. Ihre Stimme zitterte, ihre Augen waren feucht.Paul nahm ihre Hand und drückte sie fest. „Ich brauche eine Antwort, Alicia. Zwischen dir und Carlos – was ist passiert?“ Alicia schwieg, Tränen liefen über ihre Wangen. Sie sah ihn an, ihre Augen voller Schmerz. „Vertraust du mir, Paul?“
Diese Frage fühlte sich an wie ein Dolchstoß in Pauls Herz. Er wollte ihr vertrauen, aber sein Verstand ließ es nicht zu. Er sah tief in Alicias Augen, versuchte die Wahrheit zu erkennen. „Ich weiß nicht, wem ich noch vertrauen soll“, flüsterte Paul mit erstickter Stimme. „Ich liebe dich, aber ich kann auch meine Zweifel nicht ignorieren.“ Alicia wischte ihre Tränen weg, ihre Stimme heiser: „Ich kann nichts anderes sagen, als dass ich dich liebe. Ich habe dich nie betrogen. Es ist alles nur ein Missverständnis.“
Paul schwieg. Er wusste, dass Alicia die Wahrheit sagte. Aber in seinem Herzen gab es noch immer Wunden, die nicht verheilt waren. Er brauchte Zeit, um nachzudenken, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. In dieser Nacht saß Paul allein in seinem Hotelzimmer. Er blickte aus dem Fenster und beobachtete die fallenden Schneeflocken. Er dachte an Alicia, an ihre Liebe, an all das, was geschehen war. Schließlich erkannte er, dass das Problem nicht die geografische Entfernung war, sondern die Entfernung in seiner Seele. Er hatte zugelassen, dass Zweifel sein Herz übernahmen, und damit hatte er sowohl sich selbst als auch Alicia verletzt.