Jenny fühlte sich, als würde die ganze Welt zusammenbrechen. Sie hatte gerade herausgefunden, dass Dennis, ihr vertrauter Freund, sie betrogen hatte. Das Gefühl des Verrats schnürte ihr das Herz zusammen, aber sie sagte noch nichts zu ihm. Alles blieb still, und sie versuchte, ruhig zu bleiben, obwohl ihr Inneres nicht mehr ruhig war. Sie hatte die Wahrheit schon durch kleine Hinweise erfahren, die Dennis nicht verbergen konnte.

Dennis, obwohl er äußerlich ruhig wirkte, konnte die Anspannung in sich nicht verbergen. Er hatte schon bemerkt, dass Jenny sich veränderte. Er wusste, dass sie begann, an ihm zu zweifeln, und vielleicht wusste sie schon, was er getan hatte. Doch er war noch nicht bereit, sich der Wahrheit zu stellen. Noch war er nicht bereit, seinen Fehler zuzugeben. Jedes Mal, wenn er ihr in die Augen sah, fühlte er sich wie ein Verbrecher, und deshalb vermied er es, ihr direkt gegenüberzutreten. An diesem Tag beschloss Jenny, dass sie nicht länger in Unklarheit leben konnte. Sie rief Dennis an, aber er ging nicht ran. Sie versuchte es noch einmal, und wieder, bis er schließlich ans Telefon ging. „Kannst du mir alles erklären?“, fragte Jenny, ihre Stimme war tief, als ob sie beschlossen hatte, dass sie, so schmerzhaft es auch sein mochte, die Wahrheit hören wollte. Dennis schwieg eine Weile, dann seufzte er schließlich. „Du weißt es schon, oder? Jenny sagte nichts, nickte jedoch nur. Die Wut, die Trauer und die Enttäuschung stiegen in ihr auf, aber sie blieb ruhig. „Warum hast du das mit mir gemacht?“, fragte Jenny, ihre Augen begannen zu tränen. Dennis konnte nicht sofort antworten. Er wusste, dass es keine Erklärung gab, die sein Verhalten rechtfertigen konnte. „Ich… ich weiß es nicht. Ich wollte dich einfach nicht verlieren“, antwortete er verlegen. Jenny konnte es nicht länger ertragen. Sie beschloss, einen Schlussstrich zu ziehen. „Wir brauchen Abstand“, sagte sie mit fester Stimme. Dennis sah sie schweigend an, wusste aber, dass sie nun ihre Entscheidung getroffen hatte. Er konnte nur noch akzeptieren. Ein paar Tage später versuchte Jenny, sich von den Gedanken und der Traurigkeit zu befreien. Sie wollte nicht nur in ihrem Kummer versinken. Also entschloss sie sich, zu einer Party zu gehen, die sie zuvor abgelehnt hatte. Sie brauchte eine kleine Auszeit, um zu leben, auch wenn es nur für einen Moment war.

Auf der Party versuchte Jenny, ihre Sorgen zu vergessen. Sie nahm an Gesprächen teil, trank ein paar Gläser und tanzte sogar. Die Leute um sie herum waren sehr fröhlich, aber Jenny fühlte sich wie eine Fremde. Sie wusste, dass sie Dennis nicht einfach vergessen konnte, auch wenn sie sich entschieden hatte, sich von ihm zu trennen. Kurz darauf, als sie alleine in einer Ecke des Raumes stand, hörte sie eine vertraute Stimme. „Geht es dir gut?“, fragte Lukas, ein alter Freund, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er war der einzige, mit dem sie sprechen konnte, ohne sich verstellen zu müssen. Sie sah ihn an, lächelte schwach und nickte. „Es ist nur eine Nacht wie jede andere“, sagte sie, aber in ihrem Inneren wusste sie, dass es nicht so war. Sie versuchte, zu sich selbst zurückzufinden.

Lukas sah sie einen Moment lang an und setzte sich dann neben sie. „Jenny, ich weiß, du bist stark, aber versuch nicht, dich zu sehr zu verkriechen. Du bist nicht allein“, sagte er sanft. Seine Worte waren wie eine Erinnerung daran, dass sie nicht alles alleine durchstehen musste. Jenny fühlte sich ein bisschen leichter. Sie wusste nicht, was die Zukunft brachte, ob sie Dennis je vergeben würde oder nicht, aber wenigstens wusste sie, dass sie weitermachen konnte. Sie konnte ihr Glück wiederfinden, auch wenn der Weg dorthin schwer war. Und wenn sie ihr Leben verändern musste, dann würde sie es tun – mutig, egal wie schwer es war. Sie lächelte und entschloss sich, dass sie sich von den Fehlern der anderen nicht besiegen lassen würde.