Lena hatte schon immer davon geträumt, eine bedeutende Schauspielerin zu werden, doch nichts hätte sie auf die Herausforderung vorbereiten können, die vor ihr lag. Als sie die Rolle der beliebten Schauspielerin Giulia in der Erfolgsserie Alles Was Zählt übernehmen sollte, war der Druck kaum zu ertragen. Giulia war eine Ikone – für das Publikum, für die Kollegen und für das ganze Team. Ihre Darstellungen hatten die Serie über Jahre hinweg geprägt, und nun sollte Lena sie ersetzen. Am ersten Tag am Set war Lena von der Aufmerksamkeit und den ständigen Vergleichen überwältigt. Jedes Mal, wenn sie einen Blick auf die Kameras oder die Crew warf, hatte sie das Gefühl, dass alle Augen nur auf die eine Frage gerichtet waren: „Kann sie Giulia wirklich ersetzen?“ Sie wusste, dass es nicht um sie als Lena ging, sondern immer nur im Vergleich zu der berühmten Schauspielerin. Es war, als würde sie in einen Raum voller Schatten treten, der von der Vergangenheit beherrscht wurde. Doch Lena hatte auch eine andere Seite. Sie war fest entschlossen, sich nicht von den Erwartungen erdrücken zu lassen.
Die ersten Wochen waren alles andere als einfach. Ihre Szenen, die sie immer wieder auf den Bildschirm brachten, wurden von den Zuschauern mit Argusaugen betrachtet, die auf jedes Detail achteten, auf jede Mimik und jede Geste. Sie fühlte sich wie auf einem Drahtseilakt, bei dem der kleinste Fehler das ganze Gleichgewicht gefährden konnte. Doch sie wusste auch, dass sie nicht die gleiche Schauspielerin wie Giulia sein konnte – sie musste ihren eigenen Stil finden, ihre eigene Persönlichkeit in die Rolle einbringen. Was sie jedoch nicht erwartet hatte, war die Unterstützung, die sie von ihren Kollegen erhielt. Der Regisseur, die Produzenten und besonders ihre Mitspieler nahmen sie von Anfang an mit offenen Armen auf. Sie bemerkte schnell, dass die Atmosphäre am Set weit entfernt von den kalten Vergleichen war, die sie erwartet hatte. Jeder war offen, jeder gab ihr wertvolle Ratschläge, ohne ihre Authentizität zu stören. Doch am meisten beeindruckte sie Maria, ihre Mitspielerin, die ihr half, sich von der Last der Vergleiche zu befreien. Sie wurden nicht nur berufliche Partnerinnen, sondern auch enge Freundinnen, die sich durch die Höhen und Tiefen des Set-Alltags unterstützten.
Lena begann zu verstehen, dass der wahre Erfolg nicht darin lag, Giulia zu imitieren, sondern darin, sich selbst treu zu bleiben. Sie stellte fest, dass ihre eigene Darstellung der Rolle etwas Einzigartiges hatte, das der Serie eine neue, frische Dimension verlieh. Es war nicht mehr die Frage, ob sie Giulia ersetzte, sondern wie sie ihre eigene Identität innerhalb der Serie aufbaute. Mit jedem Drehtag wuchs ihr Selbstvertrauen und ihre Leidenschaft für das Schauspielern. Am Tag ihres ersten großen Interviews nach einer besonders schwierigen Szene saß Lena vor der Kamera, ein Lächeln auf den Lippen, und blickte stolz auf den Weg, den sie bisher gegangen war. Sie sprach mit Wärme und Dankbarkeit: „Es war nicht einfach, Giulia zu folgen. Aber ich habe so viel von ihr und meinen Kollegen gelernt. Und vor allem habe ich gelernt, dass es nicht um den Vergleich geht. Es geht darum, seine eigene Stimme zu finden.“ In diesem Moment wusste Lena, dass sie ihren Platz gefunden hatte. Die Serie hatte ihr eine Chance gegeben, ihre eigenen Spuren zu hinterlassen, und sie hatte diese Chance mit beiden Händen ergriffen. Lena war nicht länger die Neue, die sich im Schatten der Vergangenheit verlor. Sie war die Schauspielerin, die ihren Weg ging, die den Zuschauern etwas Neues bot und die nicht nur durch den Erfolg der Serie glänzte, sondern auch durch ihre eigene Stärke.